Der Architekt Harry Glück hat in Wien Tausende von Wohnungen gebaut. Mit dem Falter sprach der 88jährige über sein Lebenswerk und verriet, was Alt-Erlaa mit Hölderlin zu tun hat.
Gerade mal 33 Jahre ist er alt, der verspiegelte Bau an der Rathausstraße, und schon ist sein Ende so gut wie besiegelt: Das Rechenzentrum der Stadt Wien zog letztes Jahr an den Stadtrand, der Altbau steht leer. Zur Zeit läuft ein ergebnisoffener Wettbewerb für den Standort, dessen Ergebnisse im Herbst präsentiert werden. Beim Bundesdenkmalamt sieht man keine Veranlassung, den Bau unter Schutz zu stellen, denn der maßgebliche Beitrag seines Architekten zur Baugeschichte, so Friedrich Dahm, Landeskonservator für Wien, auf Anfrage des Falter, liege ohnehin im Wohnbau.
Der Architekt ist Harry Glück und sieht das ähnlich: Er blickt auf ein enormes Oeuvre an Wohnbauten zurück, darunter einer der bekanntesten in Wien überhaupt: Der anfangs umstrittene und seither als geglücktes Beispiel großer Stadtrand-Wohnblocks geltende Wohnpark Alt-Erlaa. Auch heute ist der mittlerweile 88jährige Architekt noch aktiv. Ich traf ihn (und Bullterrier Paula) zum Gespräch in seinem Josefstädter Büro mit Blick ins Grüne.